Gebiet des WuWu-Stammes




Im nordwesten von Teklan ist die Vegetation sehr viel dichter. Das feuchtwarme Klima der Sümpfe, hat einen regelrechten Regenwald entstehen lassen, in deren Schatten sich eine ungeheure Vielfalt von Pflanzen, Insekten und kleinen Säugetieren entwickelt hat.
Tief im Inneren dieses Regenwaldes erhebt sich ein gigantischer Mammutbaum weit über die anderen Urwaldriesen, in und um dessen Krone sich ein Naturvolk angesiedelt hat, die Wuwus.

Das Dorf
Der Wu-Wu-Stamm lebt in den Dschungelwäldern im Nordwesten von Teklan.
Ihr Hauptdorf haben die Wu-Wus in der Krone des riesiegen, alten Wu-Wu-Baumes angelegt. In Luftiger höhe leben sie so in ihren Baumhäusern verbunden durch unzählige kleine Brücken. In diesem Dorf leben bis zu 1000 Wu-Wus. Ihre Behausungen haben unterschiedliches Aussehen, sind aber ausschliesslich aus Materialien errichtet, die natürlicherweise im Dschungel vorkommen. Die meisten Mitglieder des Stammes errichten Hütten aus biegsamen Hölzern, die dann mit den grossen Blättern des Bjam-Fatang-Wu-Bog (Bananenbaum) abgedeckt werden.

Es gibt jedoch immer eine grosse Gemeinschaftshalle, in der alle zusammen viel Zeit verbringen. Es werden auch Baumhäuser in den Wipfeln der jüngeren Urwaldriesen errichtet, die dann mit Lianenleitern zu erreichen sind. Wenn die Waldmenschen des Wu-Wu-Stammes umherziehen, errichten sie einfache Unterstände, die sie gegen den täglichen Regen schützen.

Das Aussehen
Da es im Dschungel sehr warm ist, tragen die Wu-Wus wenig oder gar keine
Kleidung. Sie besteht meist aus Leder, Fell, Blättern und Holz. Ihre Haare
tragen sie nach persönlichen Vorlieben in unterschiedlichsten Frisuren. Ihre
Haut reiben sie mit Erde ein um sich vor dem Ungeziefer zu schützen. Sie
verbringen viel Zeit mit gegenseitiger Körperpflege, kunstvoller Körperbemalung
und dem Frisieren ihrer Haare. Schmuck wird von vielen Wu-Wus gerne getragen.

Sie laufen gerne ohne Schuhe, benutzen aber welche wenn sie lange vom Dorf
entfernt unterwegs sind. Metallwaffen werden von den Wu-Wu?s äu?erst hoch
geschätzt, da sie nicht in der Lage sind, selber welche herzustellen. Allerdings
beschränkt sich ihr Sortiment auf Waffen, die sie auch als Werkzeuge oder zur
Jagd benutzen können. Die meisten Waffen fertigen sie selber aus Holz, Knochen
oder Stein. Ihnen ist der Bogenbau bekannt.

Die Gesellschaft
Die Wu-Wus kennen keine Ehe und finden sich einfach völlig frei zusammen.
Auch die Kinder werden nicht von den Eltern alleine aufgezogen, sondern sind Kinder
des gesamten Stammes und werden von allen gemeinsam aufgezogen.
Frauen und Männer sind in allem gleichberechtigt. Die ältesten sind viel im Dorf und passen
auf die Kinder auf, wenn die anderen Wu-Wus unterwegs sind. Die Kinder suchen
sich im Laufe ihres Heranwachsens eine Tätigkeit aus und gehen dieser meist ab
er Jugend ernthaft nach.

In der Gesellschaft der Wu-Wus spielen die Schamanen
eine wichtige Rolle. Die sind zuständig für die vielen festartigen Rituale, die
bei jeder Gelegenheit stattfinden. Diese haben häufig den Zweck die Geister
freundlich zu stimmen. Nach der Vorstellung der Wu-Wus hat jedes lebende Ding
einen Geist. Dazu zählen auch Wasser, Feuer, Wind, usw. Rituale werden jedoch
aus vielen Gründen gefeiert, z.B. Um einen unangenehmen Regenschauer zu beenden
oder das Lagerfeuer mit Holz zu versorgen. Dabei wird Musik gemacht, getanzt,
gesungen oder häufig einfach nur ausgelassen gefeiert. Bei manchen Anlässen wird
Bog-Otta-Fatang (Pilze mit glücklich machender Wirkung) gegessen. Diese sind
nicht nur den Schamanen vorbehalten sondern versetzen regelmässig den gesamten
Stamm in einen aufgedrehten, lebensfrohen Zustand.
Die Schamanen dienen auch als
Berater für alle möglichen Fragen, die ein Mitglied des Stammes haben könnte.
Sie schlichten Streit oder praktizieren schamanische Magie zum wohle des
Stammes. Das Mitglied des Dorfes, welches bei dem heiligen OrngFatang-Utuwuteng das meiste BogOttaFatang verspeist und aus dem Wald zurück kehrt, wird auf lebenszeit zur Ma-Ma und hat eine erhöhte organisatorische Tätigkeit inne und trifft in bestimmten Situationen weltliche Entscheidungen.

Die Jäger sind häufig im Wald unterwegs und jagen Tiere um sie als Nahrung zum
Dorf zu bringen. Sie sammeln aber auch alle möglichen verwendbaren Pflanzen,
Dabei sind sie alleine oder in kleinen Gruppen unterwegs.
Die Holzfäller kennen sich mit den verschiedenen Hölzern und ihren Eigenschaften aus.
Sie fällen Bäume und bereiten sie für den Tauschhandel vor. Ausserdem errichten sie die grossen
Gebäude des Lagers, bauen Lianenbrücken, Baumhäuser, Werkzeuge und Waffen. Viele
Wu-Wus werden weder Jäger noch Holzfäller. Es gibt viele Möglichkeiten im Stamm
seinen Platz zu finden. Manche haben stellen kunstvolle Tongegenstände oder
geschnitzte Holzdinge her.
Manche sammeln Muscheln aus den grösseren Flüssen und machen daraus filigranen Schmuck.

Einige haben mit der Zubereitung der Speisen
ihre Erfüllung gefunden. Einige wenige verbringen schon als Kinder ihre Zeit
allein im Dschungel und lernen vom Wald und den Tieren. Nur alle paar
Generationen findet sich ein Kind, das den Weg der Otta-Kuhs (Tierkinder) geht.
Es gibt bei den Wu-Wus keinen Zwang einer Tätigkeit nachzugehen, da alles was
lebensnotwendig ist, im Dschungel um sie herum reichlich vorkommt.
Daherverbringt der Stamm sehr viel Zeit mit Spielen, Schlafen, Geschichten erzählen
oder anderen schönen Dingen.

Handel
Als Werkzeuge benutzen sie hauptsächlich einfache Gegenstände aus Holz, Knochen,
gebranntem Ton oder Leder. Metall ist jedoch ein sehr geschätztes Material, auch
wenn die Wu-Wus der Metallverarbeitenden Künste nicht mächtig sind. Daher haben
sich im Laufe der Jahrhunderte gute Handelsbeziehungen mit anderen Völkern
entwickelt. Diese handeln mit den Wu-Wus um sich nicht den Gefahren des
Dschungels auszusetzen wenn sie die seltenen Güter des Waldes benötigen.
Meistens wird jedoch mit den Echsen aus den angrenzenden Sumpfgebieten Handel
getrieben. Die Wu-Wus bieten hauptsächlich die edlen Hölzer des Urwaldes zum
Handel an.Im Laufe der Zeit hat sich der Holzhandel zu einer fundamentalen
Tätigkeit der Wu-Wus entwickelt.

Sehr begehrt sind die Hölzer vor allem zum Bau
von Schiffen, Schusswaffen, Waffenschäfte, Häusern und Belagerungsmaschinen.
Die Regenwaldhölzer sind sehr Witterungsresistend und äuerst langlebig.
Üblicherweise achten die Wu-Wus darauf, unentdeckt zu bleiben.
Daher findet der Handel meist ohne direkten Kontakt der Beteiligten statt.
Es gibt markierte Plätze im Dschungel an denen die zu handelnden Güter hinterlegt und abgeholt werden.