Teklan



Tief in den Sümpfen Teklans auf dem Kontinent Arastea liegt das Reich der Draxe.
Die Draxe sind ein sehr altes Volk, erschaffen von Odra nach den Elfen. Die Draxe sehen aus wie Echsen: Ihre Haut ist meist grün bis braun geschuppt, ihre Augen haben eine Pupille, geformt wie ein Reiskorn und viele von ihnen besitzen Schwimmhäute oder einen Schwanz.

Wo wir gerade bei den Augen sind: Die Augen sind an die warme, feuchte Luft er Sümpfe gewöhnt und daher neigen die Draxe außerhalb ihrer Sümpfe zur Kurzsicht. Einige von ihnen besitzen sogar noch Kiemenschlitze am Hals, die zwar nicht unbedingt zum Atmen geeignet sind, das Tauchen aber erheblich erleichtern können.

Draxe sind Kaltblüter und als solche sind sie nachts in ihrer Bewegung eingeschränkt. Ihnen ist Kleidung nicht bekannt, obwohl die sicherlich die nächtliche Starre ausgleichen könnte. Die Draxe haben allerdings auch keinen Grund die nächtliche Kälte irgendwie auszugleichen, sie wissen nur sehr wenig über das, was außerhalb ihrer Sümpfe passiert und es interessiert sie eigentlich auch gar nicht.

Wir befinden uns also in Teklan und es ist ein, für die Sümpfe zumindest, schöner Morgen: Die Nebelschwaden lichten sich langsam und das Dickicht der sehr hoch gewachsenen Sumpfbäume lässt die ersten Sonnenstrahlen auf die Echsen fallen, die die Wärme dankend aufnehmen. Langsam kommt Betriebsamkeit unter den Echsen auf und sie gehen ihren täglichen Geschäften nach:
Schlosser stellen Werkzeuge her, meist aus Holz und Stein, die Erzvorkommen in Teklan sind sehr begrenzt und nur der Führungskaste zur Verteilung vorbehalten, Steinmetze meißeln Statuen und große Steinquader, die zum Bau von Tempeln verwendet werden, eine Gruppe Jäger macht sich bewaffnet mit Wurfspeeren, Pfeil und Bogen und Steinäxten auf die Pirsch und ein Koch bereitet den Fang des Vortages für eine leckere Suppe zu.

Doch plötzlich wird dieses eifrige Treiben jäh unterbrochen:
Eine Draxe rennt über den Platz und ruft: „Es ist so weit! Es ist soweit!“. Die Draxe ist Ma’ti-Mar. Sie ist die Wächterin über die heiligen Brutstätten der Draxe. Sie verkündet, dass die ersten Eier fertig ausgebrütet sind und die Jungen anfangen zu schlüpfen.
Die ist ein sehr besonderes Ereignis für das Dorf, die Geburt einer Generation findet in der Regel nur alle 25 Jahre statt und nur in Zeiten von Not und Krieg wird dieser Zyklus von der Führerkaste geändert.

Nachdem die Dorfbewohner diese Kunde vernommen haben, strömen sie zu dem Laichteich im inneren des Tempels und tatsächlich: Die Eierschalen haben schon Risse bekommen!
Hastig eilt Xit’bor-Li, der Schamane des Dorfes, ein Mitglied der Führerkaste, herbei und beginnt die Götter um ihren Beistand bei den bevorstehenden Geburten zu bitten.
Eines nach dem anderen fangen die Jungen an zu schlüpfen. Der Schamane beäugt jedes der Kinder und befragt Odra nach der zukünftigen Aufgabe des Kindes: Die großen und starken kommen in die Krieger- und Jägerkaste, die klugen teilt Odra den Führern der Gesellschaft zu und die übrigen werden Arbeiter.